Glossar

wichtige Begriffe und Erläuterungen (Stand 29.03.2022):

Begriff Erläuterung / Begriffsbestimmung Links Literatur
Arbeitsschutz Grundlage für ein funktionierendes Beschäftigungssystem ist die Schaffung und der Erhalt sicherer und menschengerechter Arbeitsbedingungen. Ein effizienter Arbeitsschutz und eine wirksame Unfallvermeidung sind hierfür besonders wichtig, vor allem auch im Hinblick auf die Herausforderungen einer durch digitalen Wandel immer schnelleren und anspruchsvolleren Arbeitswelt. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind deshalb wichtige Arbeitsschwerpunkte im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Ziel ist es, die Beschäftigten wirksam vor Gefahren und gesundheitlichen Schädigungen zu schützen. Verlässliche gesetzliche Grundlagen und rechtssichere Rahmenbedingungen für alle Unternehmen sind dafür unerlässlich.Arbeitsschutzgesetz
Das wichtigste Grundlagengesetz für den betrieblichen Arbeitsschutz ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Es verpflichtet den Arbeitgeber, Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen und über notwendige Schutzmaßnahmen zu entscheiden. Der Arbeitgeber hat für eine funktionierende Arbeitsschutzorganisation im Betrieb zu sorgen. Dies kann besonders wirksam durch eine nachhaltige Einbindung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in die Strukturen und Abläufe eines Unternehmens erreicht werden. Ferner unterweist der Arbeitgeber die Beschäftigten über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit und trifft Vorkehrungen für besonders gefährliche Arbeitsbereiche und Arbeitssituationen. Bei der Umsetzung der Arbeitsschutzmaßnahmen gibt das Arbeitsschutzgesetz den Unternehmen Gestaltungsspielräume, um den unterschiedlichen Gegebenheiten eines jeden Betriebes gerecht werden zu können. Das Arbeitsschutzgesetz wird durch eine Reihe von Arbeitsschutzverordnungen konkretisiert, die z.B. Maßnahmen für eine sichere Arbeitsstätten- und Arbeitsplatzgestaltung, einen sicheren Arbeitsmitteleinsatz, für Lärmschutz, zur arbeitsmedizinischen Vorsorge, zur Lastenhandhabung oder für den Umgang mit Gefahr- oder Biostoffen enthalten. Die technische Sicherheit von Geräten, Produkten und Anlagen, die auf dem Markt bereitgestellt werden, ist Gegenstand des Produktsicherheitsgesetzes.

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), BMAS – Was ist Arbeitsschutz?​ , Zugriff am 07.06.2021

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsschutz/erklaerung-arbeitsschutz.html
Arbeitsunfähigkeit Eine Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn der/ die Mitarbeiter:in aufgrund von Krankheit ihre vorher ausgeübte berufliche Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Gefahr, dass sich die Krankheit verschlimmern könnte, ausüben kann. Die Arbeitsunfähigkeit- Richtlinie ist durch den gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) festgelegt. Gemeinsamer Bundesausschuss (2013). Arbeitsunfähigkeit, Link (Zugriff am 16.03.2022). 
Arbeitszufriedenheit Meint die Einstellung der/ des Arbeitnehmer:in, bezüglich ihrer subjektiven Wahrnehmung und Bewertung der Arbeitssituation. Sie steht unter anderem in Beziehung zu Fehlzeiten, Fluktuation, Motivation und Lebenszufriedenheit. Die Herzbergsche Zweifaktorentheorie leitet die Arbeitszufriedenheit aus den Hygienefaktoren (Verdienst, soziale Beziehung, Arbeitsplatzsicherheit etc.) und Motivationsfaktoren (Anerkennung, Verantwortung, Leistungserfolg etc.) ab. Maier, G. W. (o.J.). Gabler Wirtschaftslexikon. Arbeitszufriedenheit, Link (Zugriff am 16.03.2022).
BEM Das Betriebliche Eingliederungsmanagement, kurz BEM, hat in § 167 Absatz 2 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) seine gesetzliche Verankerung, ist dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) zuzuordnen und seit längerem eine Rechtspflicht des Arbeitgebers.
In vielen Fällen ist zum Beispiel eine krankheitsbedingte Kündigu​ng der Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen ohne Durchführung bzw. Einführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements nicht rechtens.
Das erfolgreiche Führen eines BEM-Gesprächs mit dem Mitarbeiter, Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen Gesundheit auf der Arbeit, das Wiederaufnehmen der bisherige Tätigkeit und das Bilden eines BEM-Teams können zu den Aufgaben gehören und müssen fachgerecht vollzogen werden. Hierzu wird meist ein Disability-Manager im Unternehmern ausgebildet.​

Quelle: Verlag Dashöfer, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BEM), http://www.bem-betriebliches-eingliederungsmanagement.de/ , Zugriff am 07.06.2021​​​

http://www.bem-betriebliches-eingliederungsmanagement.de/
Betriebliche Gesundheitsförderung In den vergangenen Jahren hat die betriebliche Gesundheitsförderung zunehmend größeres Interesse gefunden, da sie ein geeignetes Mittel ist, auf die gesundheitlichen Beanspruchungen der Beschäftigten und veränderten psychischen Belastungen, zum Beispiel durch den zunehmenden Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Zeitdruck, angemessen zu reagieren. Um die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu fördern, werden Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung, Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Sozialbeziehung, individuelle Anpassungen und unterstützendes Umfeld einbezogen. Sinnvoll ist es, darüber hinaus auch die Lebenssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sinne der Work-Life-Balance zu berücksichtigen.
Die betriebliche Gesundheitsförderung ist ein wesentlicher Baustein des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Sie umfasst die Bereiche des Gesundheits- und ​​Arbeitsschutzes, des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie der Personal- und Organisationspolitik. Sie schließt alle im Betrieb durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen ein.​

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Betriebliche Gesundheitsförderung – Was steckt dahinter? – Bundesgesundheitsministerium​ , Zugriff am 07.06.2021

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/was-steckt-dahinter.html
Betriebsarzt:ärztin Sind Ärzt:innen mit einer fachärztlichen Qualifikation für Arbeitsmedizin oder einer anderen medizinischen Fachrichtung mit Zusatzqualifikation für Betriebsmedizin. Sie unterstützen Betriebe unter anderem bei der Gefährdungsbeurteilung, Wiedereingliederung, arbeitsmedizinischer Vorsorge und beraten bei Schutzmaßnahmen. Beckel (o.J.) Betriebsärztliche Betreuung- Bgw-online, Link (Zugriff am 16.03.2022).
Betriebsbarometer Der Fragebogen erfasst systematisch die Belastung und Ressourcen der Mitarbeiter:innen. Er kann ab einer Betriebsgröße von 50 Mitarbeiter:innen eingesetzt werden. Von der Auswertung können Maßnahmen zur innerbetrieblichen Gesundheitsförderung abgeleitet werden. Die Befragung kann online oder in Papierform durchgeführt werden. Beckel (o.J.) bgw-online, BGW Betriebsbarometer- Personalbefragung, Link (Zugriff am 21.03.2022)
Betriebsbegehung Ist eine unmittelbare Möglichkeit Arbeitsbedingungen an Arbeitsplätzen im Betrieb zu bewerten um daraus konkrete und erforderliche Arbeitsschutzmaßnahmen abzuleiten. An der Begehung sollten die Unternehmer:innen bzw. Führungspersonal, Mitglieder des Betriebsrates, Arbeitsschutzfachleute, der Betriebsarzt und der/ die Sicherheitsbeauftragte:er teilnehmen. Bruder (2015). Lexikon Arbeitssicherheit- Betriebsbegehung, Link (Zugriff am 16.03.2022). 
BGM Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die systematische und strukturierte Entwicklung, Planung und Lenkung betrieblicher Strukturen und Prozesse, mit dem Ziel die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.
Betriebliches Gesundheitsmanagement verfolgt zwei Strategien:
1. Verhältnisprävention
Gesundheitsförderliche Veränderung der Arbeits- und Organisationsgestaltung
2. Verhaltensprävention
Befähigung der Beschäftigten zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten
Grundlage des BGM ist die gesetzliche Verpflichtung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz (ArbSchG) und zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) (§ 167 Absatz 2 SGB IX). Die dritte Säule des BGM bilden freiwillige Leistungen des Arbeitgebers zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Um das Betriebliche Gesundheitsmanagement in die betrieblichen Prozesse zu integrieren, muss im Unternehmen eine „Kultur der Prävention“ entwickelt und gelebt werden. Die „Kultur der Prävention“ umfasst drei weitere Handlungsfelder:Unternehmenskultur/ -philosophieOrganisationsentwicklung
Personalmanagement/ -entwicklung​Quelle: Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW), ⁣Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)? (ukbw.de)​ , Zugriff am 07.06.2021

https://www.ukbw.de/sicherheit-gesundheit/aktuelles/fachthemen/gesundheit-im-betrieb/was-ist-betriebliches-gesundheitsmanagement-bgm/#:~:text=Betriebliches%20Gesundheitsmanagement%20%28BGM%29%20ist%20die%20systematische%20und%20strukturierte,zu%20f%C3%B6r ​​​​​​Jürgen Tempel/Juhani Ilmarinen, Arbeitsleben 2025. Das Haus der Arbeitsfähigkeit im Unternehmen bauen, Hamburg 2013​​
Commitment Commitment (lat. committere vereinigen) meint im unternehmerischen Kontext, das Gefühl der Verbundenheit und Verpflichtung des einzelnen Unternehmensmitgliedes mit der Organisation. Es kommt dem Begriff der Unternehmenstreue nah. Wirtz (o.J.). Commitment im Dorsch Lexikon der Psychologie, Link (Zugriff am 17.03.2022)
COPSOQ – Copenhagen Psychosocial Questionnaire Ist ein quantitativer, wissenschaftlich validierter Fragebogen um die psychische Belastung und Beanspruchung von Mitarbeiter:innen durch die Arbeit zu erheben. Nübling (o.J.) COPSOQ, Link (Zugriff am 17.03.2022)
Coworking Spaces Coworking (engl. nebeneinander arbeiten, zusammenarbeiten) entstand im Jahr 2005 in San Francisco, USA. Im Rahmen von „Arbeit 4.0“ findet dieses Konzept auch in Großstädten und der Regionalentwicklung ihren Platz. Ein solcher Arbeitsplatz zeichnet sich durch Flexibilität, Unabhängigkeit und Zugänglichkeit aus. Kollewe (o.J.) Bundesverband-cowirking.de, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Datenschutz Meint die verschiedenen Gesetze, die zum Schutz der Privatsphäre einer Person dienen und vor unberechtigten Zugriff von außen schützen sollen. Diese sind in der Datenschutz- Grundverordnung (DSGVO) sowie dem Bundesschutzgesetz (BDSG-neu) festgehalten. Lackes, R. et al. (o.J.). Gabler Wirtschaftslexikon- Datenschutz, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Demografischer Wandel „Bezeichnung für die Bevölkerungsentwicklung und ihre Veränderungen insbesondere im Hinblick auf die Altersstruktur, die Entwicklung der Geburtenzahl und der Sterbefälle, die Anteile von Inländern, Ausländern und Eingebürgerten sowie die Zuzüge und Fortzüge. In Deutschland ist der demografische Wandel dadurch gekennzeichnet, dass seit Anfang der 1970er-Jahre die Geburtenrate niedriger ist als die Sterberate, weshalb die Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung sinken würde. Ein weiteres Kennzeichen ist die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung, was bei zurückgehender Geburtenrate zu einem größeren Anteil der älteren Bevölkerung im Vergleich zum Anteil der jüngeren Bevölkerung führt (bpb, demografischer Wandel).“ Bacher, et al. (o.J.). bundeszentrale für politische Bildung, das Lexikon der Wirtschaft- demografischer Wandel, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Digitale BGF (Digitale Betriebliche Gesundheitsförderung) Meint die Nutzung digitaler Instrumente bei der betrieblichen Gesundheitsförderung (siehe BGF). Hier muss vor allem zwischen den Vorteilen einer digitalen Unterstützung in Form von einer hohen Reichweite, Aktualität und Vielseitigkeit und den Risiken der Datensicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität abgewogen werden. Walter, N et al. (2019). Digitale betriebliche Gesundheitsförderung: Entwicklung eines Bewertungskonzepts für digitale BGF- Programme. Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 69(6), 341-349, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Diversität „Diversität“ (synonym „Heterogenität“, „Vielfalt“) beschreibt grundsätzlich Unterschiedlichkeit oder Vielfältigkeit. Es basiert auf der Feststellung und Anerkennung der Vielfalt, mit dem Grundsatz, dass jeder Mensch einmalig ist. Durch den Staat anhand des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verankert (August 2006), mit dem Ziel Benachteiligung verhindern oder zu beseitigen. Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Staatliches Handeln. Hrsg. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, Link (Zugriff am 16.03.2022).
Ergonomie Ergonomie (gr. ergon Arbeit und nomos Gesetz, Regel) meint die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen. Bei der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen werden zwei Ziele verfolgt: Behrens, A. B. et al. (o.J.). Institut für Integrierte Produktion Hannover, Ergonomie am Arbeitsplatz ganzheitlich gestalten, Link (Zugriff am 17.03.2022).
         Humanität (Vorbeugen von körperlichen Unter- oder Überforderung)
         Wirtschaftlichkeit (Steigerung der Qualität des Arbeitsergebnis)
Fachkraft für Arbeitssicherheit Eine ausgebildete Fachkraft die über spezielle sicherheitstechnisches Fachwissen verfügt. Sie ist nicht weisungsbefugt gegenüber dem Betrieb und ist selbst weisungsfrei. Sie unterstützt Betriebe unter Anderem in den Bereichen Planung und Unterhaltung von Betriebsanlagen und Einführen von Arbeitsverfahren oder zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung. Beckel (o.J.) bgw-online, BGW Orga- Check, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Führungsstil Meint die Art und Weise, wie ein Vorgesetzter seine Führung gegenüber seinen Mitarbeiter:innen gestaltet. Dieser Stil wir durch seine Persönlichkeit, menschlichen Eigenschaften sowie der Unternehmenskultur beeinflusst. Die drei Hauptrichtungen von Führungsstilen sind: Bergman, C. (o.J.), BWLWissen.net, Führungsstile, Link (Zugriff am 17.03.2022)
         Autoritärer Führungsstil
         Demokratischer Führungsstil
         Laissez- faire- Führungsstil
Häufig ist eine Mischung von verschiedenen Führungsstilen beobachtbar.
Generationenunterschied/ Generationenkonflikt Eine Generation ist durch ihre historischen und kulturellen Erfahrungen geprägt. Die Unterschiede sind häufig erst bei direktem Kontakt der unterschiedlichen Generationen feststellbar, wodurch es zu Konflikten auf Grund unterschiedlicher Einstellungen und Verhaltensnormen kommen kann. Für den Arbeitgeber bedeutet dies zusätzlich im Bereich des Personalmanagements die unterschiedlichen Bedarfe der Generationen zu berücksichtigen. Mihovilovic, J.; Knebel, K. (2017), Berliner Team, Generation y, Generation x, Generation z- Unterschiede & Chancen der Generationen, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Gesunde Führung Führen in Bezug auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet, wenn man dem Kern verschiedener Definitionen von Führung (siehe u. a. Neuberger 2002) folgt, die zielgerichtete bzw. zielorientierte Beeinflussung von Personen. Gesundes Führen heißt demnach zielorientierte Beeinflussung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich physisch und psychisch gesund zu erhalten. Ziele von Gesundem Führen sind die Senkung der körperlichen und psychischen Beschwerden sowie die Steigerung der Arbeitszufriedenheit. Effekte, die daraus resultieren, sind Senkung von Fehlzeiten und Fluktuation sowie Steigerung der Leistung. Insgesamt gesehen leistet Gesundes Führen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Betrachtet man Gesundes Führen unter dem Gesichtspunkt – wer geführt wird, dann kann zwischen der Führung der unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Selbstführung unterschieden werden.​

Quelle: Perwiss.de, Gesundes Führen – mit gutem Beispiel vorangehen (perwiss.de)​ , Zugriff am 07.06.2021​

https://www.perwiss.de/gesundes-fuehren-thema.html#definition
Gesundheitsprävention Prävention ist der allgemeine Oberbegriff für alle Interventionen, die zur Vermeidung oder Verringerung des Auftretens, der Ausbreitung und der negativen Auswirkungen von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen beitragen. Prävention wirkt durch Ausschaltung von Krankheitsursachen, durch Früherkennung und Frühbehandlung von Krankheitsrisiken oder durch die Vermeidung des Fortschreitens einer bestehenden Krankheit. Maßnahmen der Prävention umfassen medizinische, psychologische und erzieherische Interventionen, Lebensweltbeeinflussung und Umweltkontrolle, gesetzgeberische Eingriffe, Lobbyarbeit und massenmediale Kampagnen.
Wissenschaftlich präziser und auch strukturell eindeutiger ist der Begriff der 
Krankheitsprävention. Krankheitsprävention zielt in erster Linie auf Risikogruppen mit erwartbaren, erkennbaren oder bereits im Ansatz eingetretenen Anzeichen von Gesundheitsstörungen und Krankheiten. Ansatzpunkt und Bezug ist eine medizinisch oder psychiatrisch definierte und diagnostizierbare Gesundheitsstörung, d.h. eine manifeste Krankheit und deren Vorläufer. Wichtigste Voraussetzung für effektive Krankheitsprävention ist die wissenschaftliche und praktische Kenntnis pathogener Dynamiken. Damit sind die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Verlaufsstadien (einschließlich auch symptomloser Vorläufer) eines Krankheitsgeschehens gemeint – sowohl beim einzelnen Betroffenen als auch in größeren Kollektiven und Populationen.
Ziele sind das Vermeiden des Eintretens, die Verhinderung der Entstehung und Ausbreitung sowie die Verhinderung des Voranschreitens einer Gesundheitsstörung oder Krankheit in ein jeweils schlimmeres Stadium, auch das Vermeiden von Folgestörungen somatischer, psychischer und sozialer Art sowie das Reduzieren von Folgekrankheiten und chronischen Verläufen. Der erzielte Gesundheitsgewinn besteht im Abbau einer aus der Kenntnis pathogenetischer Dynamiken heraus zu erwartenden individuellen oder kollektiven Krankheitslast. Spezifische und allgemeine Präventionsziele werden in vier Kernpunkten zusammengefasst:
Vermeidung, Abschwächung oder zeitliche Verschiebung („Kompression“) von Mortalität und Morbidität und den sich daraus ergebenden Einbußen an Lebensqualität und Einschränkungen der Teilhabe am sozialen Leben.Vermeidung, Verringerung und/oder zeitliche Verschiebung von direkten Krankheitskosten der Kuration, Rehabilitation und Sozialversicherung.Vermeidung, Verringerung und/oder zeitliche Verschiebung von indirekten Krankheitskosten durch reduzierte Produktivität, eingeschränktes bürgerschaftliches Engagement oder gesamtgesellschaftliche Wohlfahrtsverluste; Erhalt des wirtschaftlichen und sozialen Produktionspotenzials.Investition in Gesundheit als einen demografisch zunehmend wichtigen Aspekt des „Humankapitals“.​

​Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/praevention-und-krankheitspraevention/​ , Zugriff am 07.06.2021​

https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/praevention-und-krankheitspraevention/
Gesundheitsschutz Der Gesundheitsschutzumfasst konkret definierte und gesetzlich geregelte Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für das Leben oder die Gesundheit der Menschen. Vorsorge-, Verursacher- und Kooperationsprinzip bilden die Handlungsgrundlagen des Gesundheitsschutzes, der sich in nahezu alle Lebensbereiche erstreckt. So spielt er etwa in den Bereichen Arbeitsschutz, Infektionsschutz, Katastrophenschutz, Verbraucherschutz, Verkehrssicherheit oder Überwachung von Gesundheitsberufen eine wesentliche Rolle.

Unter dem Begriff Gesundheitsschutz werden Maßnahmen verstanden, die der Abwehr von Gefahren für das Leben oder die Gesundheit der Menschen dienen und die in der Regel auf einer rechtlichen Grundlage beruhen. Aus diesen beiden Definitionsmerkmalen lassen sich bereits einige Abgrenzungen zur Gesundheitsförderung ablesen. Anders als der Gesundheitsförderung liegt dem Gesundheitsschutz ein pathogenetischer Handlungsansatz zugrunde(Salutogenetische Perspektive). Des Weiteren ist der Gesundheitsschutz durch Handlungspflichten geprägt, d. h. es wird in die Privatsphäre von Menschen bzw. die Gestaltungsautonomie von Institutionen eingegriffen. Daher ist eine differenzierte Rechtsgrundlage für diese Eingriffe erforderlich, die es in dieser Form für die Inhalte der Gesundheitsförderung nicht gibt.​​

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),BZgA-Leitbegriffe: Gesundheitsschutz , Zugriff am 07.06.2021​

https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/gesundheitsschutz/#:~:text=Zusammenfassung.%20Der%20Gesundheitsschutz%20umfasst%20konkret%20definierte%20und%20gesetzlich,Gesundheitsschutzes%2C%20der%20sich%20in%20nahezu%20alle%20Lebensbereiche%20e
Gesundheitszirkel Eine innerbetriebliche Arbeitsgruppe mit dem Themenschwerpunkt der Verbesserung der innerbetrieblichen Gesundheitsförderung, wird Gesundheitszirkel genannt. Aufzeigen von Gesundheitsgefahren und Finden von Lösungen sind seine Aufgaben. Bruder, M. (o.J.) Arbeitssicherheit.de, Gesundheitszirkel, Link (Zugriff am 17.03.2022)
Homeoffice/ Telearbeit Homeoffice meint die Ausübung der Arbeit von einem nicht dem Betrieb zugehörigen Arbeitsplatz, meist von zu Hause aus. Es erleichtert die Vereinbarung von Arbeit und Familie. Im Zuge des Homeoffice üben die Arbeitnehmer:innen ihre Aufgaben teilweise per Telearbeit (Telekommunikation, Onlinebesprechungsportale) aus. Engfeld, E. (2020) IHK Berlin, Recht und Steuern, Homeoffice, Link (Zugriff 17.03.2022).
Humanistisches Menschenbild Beim Begriff Humanismus als Weltanschauung steht der Mensch als universal, individuell und als höchste Instanz im Mittelpunkt mit al seinen Möglichkeiten und Zielen. Bildung nimmt im Humanismus einen zentralen Platz in der Entwicklung des Menschen ein. Die Änderung des Menschenbildes beziehungsweise die Verschiebung seiner Rolle ins Zentrum bezeichnet auch ein Ende der starren Ausrichtung des menschlichen Lebens auf ein Jenseits, vorgegeben durch Religion.​
Im Humanismus betreffend des Bereiches der Psychologie geht es vor allem darum, Selbstverwirklichung und Selbstentwicklung als grundlegenden, sinnstiftendes Merkmal der Persönlichkeit zu erkennen. Wesentlich ist dabei auch das Begreifen des Menschen als grundsätzlich gut. Carl Rogers geht davon aus, dass durch dieses gegebene Fundament auch die Möglichkeiten zur Selbsthilfe in einem Menschen selbst verankert sind. Diese dienen der Selbstentwicklung oder sind dem Menschen eigene Instrumente die persönlichen Probleme im Leben zu bewältigen und dabei stetig an sich selbst zu wachsen.​

Quelle: Landsiedel Seminare, Carl Rogers: humanistischer Ansatz in der Psychologie (landsiedel-seminare.de) , Zugriff am 07.06.2021​

https://www.landsiedel-seminare.de/coaching-welt/wissen/persoenlichkeiten/carl-rogers.html#humanistisches-menschenbild
Job- Sharing- Modell Meint die Aufteilung eines Vollzeitarbeitsplatzes auf mehrere Teilzeitangestellte, die sich die Verantwortung zur Erfüllung der Aufgaben teilen. Die Aufteilung der Arbeitszeiten und Urlaubs- sowie Krankheitsvertretung ist individuell. Wichert, J. (o.J.) Gabler Wirtschaftslexikon- Jobsharing, Link (Zugriff am 17.03.2022).
Mehrere Job- Sharing- Stellen zusammengefasst bilden einen Job- Sharing- Pool.
KFZA- Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse Er ist ein Instrument, dass 1995 erstellt wurde, damit Arbeitgeber:innen wissenschaftlich Basiert und zeitsparend die psychologische Belastung ihrer Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz erheben können und eignet sich zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (GBU Psyche). Der Fragebogen umfasst 26 Itens, welche in die Kategorien Arbeitstätigkeit, Stressoren, Ressourcen und Organisationsklima unterteilt sind. Die Testdauer beträgt ca. 10 bis 15 Minuten. Die Befragung kann online oder in Papierform durchgeführt werden. Buchner, S. (o.J.) Die Gesundheits- Manager, KFZA- Fragebogen, Link (Zugriff a. 21.03.2022).
Mobbing Mobbing meint das gezielte Anfeinden, Schikanieren und Diskriminieren von Arbeitnehmer:innen am Arbeitsplatz (BAG, Urteil v. 15.1.1997, 7 ABR 14/96) durch Vorgesetze oder Kolleg:innen über einen längeren Zeitraum. Bei den Betroffenen kann es durch Mobbing zum Beispiel zu Leistungseinbrüchen, sozialer Isolation oder Misstrauen kommen. Der Arbeitgeber muss auf Grund seiner Fürsorgepflicht bei Mobbing einschreiten (§ 241 Abs. 2  BGB). Maier, G. W. (o.J.), Gabler Wirtschaftslexikon, Mobbing, Link (Zugriff am 21.02.2022).
New Work New Work beinhaltet das neue Verständnis von Arbeit in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung. Zentrale Werte stellen Freiheit, Selbstständigkeit sowie Teilhabe an der Gemeinschaft dar. Als konkrete Beispiele werden Freelancing, der 6-Stunden Tag, Mixed Teams, proaktives Arbeiten, sowie das Prinzip des Crowdworking (weltweit flexibles und hierarchieloses Arbeiten) benannt. New Work entstand Mitte der 1980er Jahre durch Frithjof Bergmann und bezeichnet den Paradigmenwechsel von der Industrie- zur Wissens,- und Informationsgesellschaft. Ziel von Bergmann war es, die Arbeitsgestaltung in Unternehmen den individuellen Bedürfnissen von arbeitenden Menschen anzupassen Avantgarde Experts GmbH. (2020). Avantgarde Experts. New Work: Definition, Konzept & Beispiel der neuen Arbeitsformen, Link (Zugriff am 16.03.2022).
Partizipation (Mitarbeitereinbeziehung) Partizipation (lat. particeps teilnehmend) meint die aktive Teilnahme an Prozessen die ihr eigenes Handeln beeinflussen durch das Einbringen ihrer Erfahrungen und Wertevorstellungen. Dies führt zu einem positiven Verantwortungsgefühl für den Erfolg der zu erreichenden Ziele. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Partizipation, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Präsentismus Meint die betriebliche Anwesenheit kranker Mitarbeiter:innen, die auf Grund ihrer Krankheit eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit sind. Die Kosten die dadurch für den/ die Arbeitgeber:in entstehen, sind meist genauso hoch, als wenn der/ die Abreitnehmer:in krank zu Hause bleiben würde und stellte in Risiko für die Arbeitssicherheit dar. Pfeiffer, T. (2020) Haufe, Präsentismus: Wenn Krankheit nicht vom Arbeiten abhält, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Prävention Prävention​ ist im Gesundheitswesen ein Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern. Präventive Maßnahmen lassen sich nach dem Zeitpunkt, zu dem sie eingesetzt werden, der primären, der sekundären oder der tertiären Prävention zuordnen. Des Weiteren lassen sich präventive Maßnahmen im Hinblick darauf unterscheiden, ob sie am individuellen Verhalten (Verhaltensprävention) oder an den Lebensverhältnissen ansetzen (Verhältnisprävention).
Erläuterungen zu den wichtigsten gesundheitsfördernden Faktoren, konkrete Tipps, wie man das eigene Leben gesundheitsbewusster gestalten kann und wie Lebensverhältnisse so verändert werden können, dass sie der Gesundheit förderlich sind, gibt der „Ratgeber zur Prävention und Gesundheitsförderung“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) .
Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention
Viele Krankheiten sind nicht angeboren, sondern werden im Laufe des Lebens erworben. Und zahlreichen dieser Erkrankungen kann vorgebeugt werden oder sie sind durch Prävention günstig zu beeinflussen. Für die Unterscheidung, ob es sich um eine Maßnahme der primären, sekundären oder tertiären Prävention handelt, ist entscheidend, in welcher Phase einer drohenden Erkrankung sie ansetzt:
Die primäre Prävention zielt darauf ab, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. Gerade „Volkskrankheiten“ wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt), aber auch einige psychische Störungen (z. B. Depression) können in vielen Fällen durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise – unterstützt von gesundheitsfördernden Lebensbedingungen – vermieden, verzögert oder in ihrem Verlauf günstig beeinflusst werden. Zu den begünstigenden Faktoren zählen u. a. eine gesunde Ernährung, sportliche Aktivitäten oder eine gute Stressbewältigung. Durch Impfungen, die auch zu Maßnahmen der primären Prävention zählen, lassen sich verschiedene schwerwiegende Infektionskrankheiten verhindern.
Die sekundäre Prävention ist auf die Früherkennung von Krankheiten gerichtet. Erkrankungen sollen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt werden, um so eine frühzeitige Therapie einleiten zu können. Eine eindeutige Abgrenzung von primärer und sekundärer Prävention ist nicht immer möglich. Ein Beispiel: Darmkrebsfrüherkennung und Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung sind Maßnahmen der primären Prävention (Krankheitsvermeidung), falls eine Vorstufe der Krebserkrankung erkannt und beseitigt wurde. Wird hingegen eine bereits eingetretene Krebserkrankung im Frühstadium entdeckt, handelt es sich jedoch um eine Maßnahme der sekundären Prävention im Sinne der Krankheitsfrüherkennung.
Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthält Untersuchungen zur Früherkennung von unterschiedlichen Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, der Zuckerkrankheit sowie Früherkennungsleistungen für Kinder. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter den Glossarbegriffen „Früherkennung“, „Früherkennung und Vorsorge“ sowie „Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern“.
Die tertiäre Prävention hat das Ziel, Krankheitsfolgen zu mildern, einen Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten zu vermeiden und die Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern. Die tertiäre Prävention ist weitgehend identisch mit der medizinischen Rehabilitation.
Verhaltens- und Verhältnisprävention
In der Prävention lassen sich zudem zwei grundsätzliche Ansätze unterschieden: Maßnahmen der Verhaltensprävention und Maßnahmen der Verhältnisprävention. Die Verhaltensprävention bezieht sich unmittelbar auf den einzelnen Menschen und dessen individuelles Gesundheitsverhalten. Hierunter fallen beispielsweise Maßnahmen, welche die eigene Gesundheitskompetenz stärken. Das Ziel dabei ist, Risikofaktoren durch Fehl- oder Mangelernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zur reduzieren. Die Verhältnisprävention berücksichtigt unter anderem die Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Dazu zählen beispielsweise die Wohnumgebung und auch andere Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen können, so etwa das Einkommen und die Bildung.​

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/praevention.html , Zugriff am 07.06.2021

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/praevention.html
Psychische Gefährdungsbeurteilung Die Gefährdungsbeurteilung im Unternehmen ist ein wichtiges Instrument,  um Belastungen, die auf die Beschäftigten einwirken und zu Beanspruchungsfolgen führen könne, zu analysieren. Sie dient als Grundlage, Unfälle sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden, und ist ein  zentrales Instrument zur Steuerung des Arbeitsschutzes im Betrieb. Der  § 3 ArbSchG beschreibt die grundlegenden Verpflichtungen der Arbeitgeber  hinsichtlich des Gesundheits- und Arbeitsschutzes, auf denen die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen aufbaut. In der Gefährdungsbeurteilung werden alle Belastungen am Arbeitsplatz tätigkeitsbezogen  erfasst, die Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten haben. Bei  der Gefährdungsbeurteilung steht immer die Beurteilung sowie Gestaltung  der Arbeit im Fokus – und nicht die gesundheitliche Verfassung des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin.​

Bei der Gefährdungsbeurteilung werden Belastungen wertneutral und objektiv betrachtet. „Psychische Belastungen“ sind alle „erfassbaren Einflüsse,  die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“ (DIN EN ISO 10075-1). Belastungen werden ausschließlich im Kontext  mit den auszuführenden Tätigkeiten einer Person betrachtet. Sie können in  der Arbeitswelt aus den Arbeitsinhalten und -aufgaben, der Arbeitsorganisation, den sozialen Beziehungen, der Arbeitsumgebung sowie neuen  Arbeitsformen resultieren. Darauf aufbauend beschreibt eine Gefährdung „die Möglichkeit eines  Schadens oder einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ohne bestimmte  Anforderungen an deren Ausmaß oder Eintrittswahrscheinlichkeit“  (DIN EN ISO 10075-1). Somit können psychische Belastungen zu psychischen Belastungsfolgen bzw. Beanspruchungen führen, die bei den einzelnen Personen – je nach Ausprägung verschiedener Faktoren – unterschiedlich ausfallen können. Entscheidend sind vor allem die Art der Belastung,  ihre jeweilige Ausprägung sowie das Ausmaß, in dem diese auf die Beschäftigten einwirken.

Quelle: BGW, https://www.bgw-online.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arbeitssicherheit_und_Gesundheitsschutz/Gefaehrdungsbeurteilung/GB-Pyche-Leitfaden-DRV-Bund-Download.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=Die%20Gef%C3%A4hrdungsbeurteilung%20psychischer%20Belastungen%20zielt​ , Zugriff am 07.06.2021

https://www.bgw-online.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arbeitssicherheit_und_Gesundheitsschutz/Gefaehrdungsbeurteilung/GB-Pyche-Leitfaden-DRV-Bund-Download.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=Die%20Gef%C3%A4hrdungsbeurteilung%20psychischer%20Belastungen%20zielt
Rehabilitation Rehabilitation umfasst eine Reihe koordinierter Einsätze in Bezug auf die Funktionsfähigkeit einer Person, sowie die Einflussnahme auf das physische und soziale Umfeld um eine größtmöglichen Eigenaktivität und eine bestmögliche Partizipation in allen Lebensbereichen zu erreichen. WHO (2021). Rehabilitation, Link (Zugriff am 16.03.2022).
Remote Leadership Unter Remote Leadership ist das virtuelle Führen von Mitarbeitern:innen aus der Ferne mittels Digitalisierung zu verstehen. Hierbei geht es um die positive Lenkung der Mitarbeiter:innen in Bezug auf ihr Verhalten, Motivation und Inspiration unter Berücksichtigung der unternehmerischen Ziele. Kerninhalte sind u.a. die Eigenverantwortung und das Vertrauen der Mitarbeiter:innen zu fördern bzw. zu stärken. Remote Leadership setzt voraus, dass die Führung Unternehmensinformationen transparent für alle Mitarbeiter:innen darstellt. Dadurch wird die Beweglichkeit des Unternehmens gefördert. Die Kommunikation findet hauptsächlich über Chat-Tools statt. Empfohlen werden täglich kleine Informations- Posts, welche die Aktivität der Mitarbeiter:innen signalisieren. Kleist, H. (2020). Remote Leadership: Neun Führungsprinzipien für Remote-Teams | Digitale Welt | Das Wirtschaftsmagazin zur Digitalisierung, Link (Zugriff am 16.03.2022). Jimenez, A. (2021). Unternehmer Journal von Geschäftsführern für Geschäftsführen. Remote Leadership. Das Führen auf Distanz erfordert mehr als nur Vertrauen.
Resilienz Resilienz (lat. resiliere; abpralen) bezeichnet die eigene Widerstandsfähigkeit. Diese zeigt sich darin, nach einer persönlichen Kriese zeitnah wieder einen seelischen Normalzustand zu erreichen. Diese Eigenschaft ist erlern und trainierbar. Warner, L. M. (2016). Resilienz im Dorsch Lexikon der Psychologie, Link (Zugriff am 16.03.2022).
Rollenkonflikt Widersprüchliche Erwartungen, die von außen an eine Person gerichtet werden (Intra- Rollen- Konflikt) oder man sich innerlich selbst ausgesetzt sieht (Inter- Rollen- Konflikt). Gabler Wirtschaftslexikon. Rollenkonflikt, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Salutogenese Das Modell der Salutogenese wurde vom Gesundheitswissenschaftler Aaron Antonovsky als Alternative zur Pathogenese eingeführt und ist eines der wichtigsten Modelle zur Erklärung von Gesundheit. Es soll die Frage beantworten, wie Gesundheit entsteht, wie Menschen trotz Risiken gesund bleiben können und wie in der Praxis ihre Gesundheit gefördert werden kann. Das Modell basiert auf einem Verständnis von Gesundheit und Krankheit als Kontinuum, es soll Bewegungen auf diesem Kontinuum erklären. Als Determinanten von Gesundheit werden Stressoren, die Art ihrer Bewältigung und verfügbare Widerstandsressourcen herangezogen. Ein Schlüsselkonzept ist das Kohärenzgefühl, das sich im Laufe des Lebens auf der Basis von Ressourcen entwickelt und aussagt, ob das eigene Leben als verstehbar, bewältigbar und sinnhaft erlebt wird. Ein hohes Kohärenzgefühl führt zu positiver Gesundheit, ein geringes Kohärenzgefühl zu negativer. Das Modell der Salutogenese stellt eine zentrale theoretische Grundlage für die Praxis der Gesundheitsförderung dar, sie formuliert, welche Bedingungen für die Gesundheit gefördert werden müssen.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), ​BZgA-Leitbegriffe: Salutogenese​ , Zugriff am 07.06.2021​

https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/salutogenese/
Selbstwirksamkeit Nach Badura ist Selbstwirksamkeit die Überzeugung aus eigener Kraft problematische Situationen lösen zu können. Diese Eigenschaft ist hilfreich bei der Gesundheitsprävention, da diese Personen es häufiger schaffen schädliche Verhaltensweisen zu ändern. Satow, L. (o.J.) Psychomeda, Selbstwirksamkeit, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Subjektiver Gesundheitszustand Die Einschätzung der eigenen Gesundheit bezüglich Krankheit und Wohlbefinden. Die sozio-ökonomische Situation hat Einfluss auf die Einschätzung. Lampert, T. et al. (2018), Robert- Koch- Institut, Journal of Health Monitoring 2018, Link (Zugriff am 21.03.2022)
Suchtprävention Dient um Schäden von Missbrauch legaler und illegaler Substanzen zu minimieren, die Bevölkerungsgesundheit zu steigern, Lebensqualität zu erhöhen und gesellschaftliche Kosten zu senken. Dietrich, M. (o.J.), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Suchtprävention, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Vereinbarkeit von Beruf und Familie Betriff zumeist Frauen, die die Kinderbetreuung mit dem Beruf/ der Karriere vereinbaren müssen. Durch Digitalisierung, flexible Zeitgestaltung und mobiles Arbeiten wird die Koordinierung dieser beider Lebensbereiche leichter vereinbar. Lösche, n.- S. (2017), Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Link (Zugriff am 21.03.2022).
Verhaltensprävention Verhaltensprävention (lat. praevenire zuvorkommen) dient als Sammelbegriff für Maßnahmen der Gesundheitsförderung hin zum Aufbau individueller gesundheitsfördernden sowie gesundheitsschützenden Gesundheitsressourcen und Verhaltensweisen.  Wirtz, M. A. (o. J.), Dorsch, Lexikon der Psychologie, Verhaltensprävention, Link (Zugriff am 22.03.2022).
Verhältnisprävention Verhältnisprävention (lat. praevenire zuvorkommen) dient als Sammelbegriff für Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Bezug auf gesundheitsschützende und gesundheitsfördernde äußere Verhältnisse (Situation, Umgebung).   Wirzt, M. A. (o.J.), Dorsch, Lexikon der Psychologie, Verhältnisprävention, Link (Zugriff am 22.03.2022).
Wertschätzung Wertschätzung eines Mitarbeiters durch eine Führungsperson meint die Anerkennung der beruflichen Leistungen sowie der Person an sich, einem respektvollen Umgang miteinander, Ermöglichung von Chancen und Selbstwirksamkeit. Wertschätzendes Verhalten fördert die Motivation und Bindung der Mitarbeiter:innen. Schmitt, A. (2019), Haufe, Wertschätzung von Mitarbeitern: Mehr als ein Lob, Link (Zugriff am 22.03.2022).
Work-Life-Balance Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und  Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden  Arbeits- und Lebenswelt.  Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen darauf ab, erfolgreiche Berufsbiographien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche  Erfordernisse zu ermöglichen. Ein ganz zentraler Aspekt in dieser grundsätzlichen Perspektive ist die Balance von Familie und Beruf. Integrierte Work-Life-Balance-Konzepte beinhalten bedarfsspezifisch ausgestaltete Arbeitszeitmodelle, eine angepasste Arbeitsorganisation, Modelle zur Flexibilisierung des Arbeitsortes wie Telearbeit, Führungsrichtlinien sowie weitere unterstützende und gesundheitspräventive Leistungen für die  Beschäftigten. Work-Life-Balance ist in erster Linie als ein Wirtschaftsthema zu verstehen. Die dreifache Win-Situation durch Work-Life-Balance resultiert aus Vorteilen für die Unternehmen, für die einzelnen Beschäftigten sowie einem gesamtgesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen, der den Gegenstand dieser Studie bildet.

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Broschüre Work Life Balance . BMFSFJ – Work-Life-Balance – Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität​ , Zugriff am 07.06.2021​

https://www.bmfsfj.de/resource/blob/95550/eb8fab22f858838abd0b8dad47cbe95d/work-life-balance-data.pdf